Mitte der 80er Jahre:
Priester aus dem Chor

Die Generalversammlung im Jahr 1983 stand im Zeichen eines neuen Vorstands. Karl Schornstein, langjähriger Vorsitzender, gab den Stab weiter an seinen Nachfolger Theo Lingweiler. Karl Schornstein erläuterte dem Chor, es sei seine persönliche Entscheidung, die er schon ein paar Jahre vorher geplant habe und nun konsequent umsetze. Nach zehnjähriger Vorstandsarbeit wolle er nun als ganz normales Chormitglied weitermachen, was sich in der augenblicklichen Situation, da der Chor recht gut dastehe, besonders anbiete", schrieb der Chronist. Im gleichen Jahr empfing mit Hans Stieler ein langjähriges Chormitglied im Hohen Dom zu Köln die Priesterweihe. Keine Frage, daß die Sängerinnen und Sänger seiner Primiz in der Holzheimer Heimatkirche den ihr gebührenden musikalischen Rahmen verliehen und beim anschließenden Empfang auftraten. Auch die Eröffnung einer Gemeindemission durch Joseph Kardinal Höffner in der Reuschenberger Elisabethkirche wurde vom Chor mitgestaltet. Die Redemptoristen hatten eine Gemeindemission gehalten und ein Einkehrtag in ihrem Kloster in Bochum schloß den Kreis für den Chor ein Jahr darauf.  Zum Jahr der romanischen Kirchen in Köln, 1985, trat der Chor in St. Georg auf, wo der aus Holzheim stammende Pfarrer Franz Krüll seinen Dienst versieht. Das Singen in den heiligen Messen zu den Hochfesten, zum silbernen Priesterjubiläum des Holzheimers Willi Busch, zum 75jährigen Feuerwehr-Bestehen, bei Hochzeiten und in der Schützenfestmesse, Choralämter der Männer und Brautämter der Frauen, gemeinsame Ausflüge und andere Aktivitäten drücken dem Vereinsleben darüber hinaus ihren Stempel auf. Zwei besondere Ehrungen gerieten keinesfalls in Vergessenheit. 

Konrad Comanns (als erster Holzheimer überhaupt) und einige Jahre später Heinrich Mehler erhielten für ihre 60jährige Treue zum Chorgesang den päpstlichen Orden "Pro ecclesia et pontifice" überreicht. 

Am Palmsonntag des Jahres 1988 wurde die bei der Firma Oberlinger angefertigte neue Orgel in feierlichem Rahmen eingeweiht und von Prof. Josef Zimmermann eingespielt. Der Chor sang dazu und freute sich über das langersehnte Instrument, das seinen Gesang fortan begleiten sollte.

Zeit des Umbruchs:
Ein mutiger Neubeginn

Die Zeit des Umbruchs war im Jahresbericht 1986 schon eingeläutet worden: Es hat schon bessere Chorjahre gegeben. Langjährige Mitglieder haben uns verlassen. Zu viele Sängerinnen und Sänger verlieren mehr und mehr die Freude an der Chorarbeit." Es folgten zahlreiche und lange Diskussionen über die Gründe der Fehlentwicklung, und in der Hauptversammlung 1991 sah sich Chorleiter Erich Knust mit der Ankündigung großer Teile des Vorstands konfrontiert, zurücktreten zu wollen. Die Chemie stimmte nicht mehr. Der Vorstand trat zurück, der Chorleiter bat seinerseits beim Kirchenvorstand um die Freistellung von der Aufgabe des Kirchenchor-Dirigenten und verließ die Gemeinschaft mit einigen Mitgliedern, wenngleich nicht alle den Chor aufgrund der Querelen verließen.  Mit Heinz-Hubert Brenner, Beate Mertens, Renate Gilles, Bärbel Heieck, Stephan Brenner und Angela Lingweiler wurde schließlich ein neues Führungsgremium gewählt. Mit Kantor Ewald Hagel, der zunächst nur aushilfsweise tätig war, konnte schließlich ein neuer, alter Chorleiter für den Weg aus der Krise gefunden werden. Der Weg für einen mutigen Neubeginn war frei. Und im Jahresbericht 1992 hieß es: Der Vorsitzende konnte die aus seiner Sicht positivste Bilanz der letzten Jahre ziehen." Diese Auffassung, hervorgerufen durch intensiven Probenbesuch sowie Qualität und Quantität der Aufführungen, fand die Zustimmung der Anwesenden. 
Der Chorleiter bedankte sich für die Zusammenarbeit und bemerkte, daß ihm die Arbeit mit dem Chor viel Spaß bereite." Nur das Nachwuchsproblem sei noch nicht gelöst. 
 
 
 
Derzeitiger Vorstand: Josef Gilles(Notenwart), H.-Hubert Brenner (Vorsitzender), Renate Gilles (Kassiererin), Beate Mertens (schriftführerin), Karin Brenner (Noten- wart),  Bärbel Heiek (Beisitzerin), Ewald Hagel (Chorleiter), Pfarrer Josef Ring Präses)
 
 
Auch 1994 blickte nicht nur die Schriftführerin optimistisch in die Zukunft: Der Verlust von Mitgliedern konnte relativ gut ausgeglichen werden, und die bestehende Chorgemeinschaft hat gezeigt, daß durch Zusammenhalt Fortbestehen und Gedeihen möglich ist. "Wir, der Chor, können auf diesen Zusammenhalt stolz sein, denn wir haben allen Unkenrufen zum Trotz die vielleicht schwierigste Periode in der langen Geschichte unserer Gemeinschaft gemeistert."